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T-Shirts Kauf: was ist die klimafreundlichste Wahl?

Ein neues T-Shirt zu kaufen ist ganz einfach? Es kann sehr anspruchsvoll werden, nämlich dann, wenn du die ökologischen Auswirkungen berücksichtigen möchtest. Plötzlich tauchen neben der passenden Grösse, Farbe und Schnitt, knifflige Fragen auf: Wie hoch ist der CO2-Fussabdruck des T-Shirts? Was kann man tun, um den CO2-Fussabdruck zu verkleinern? Wir versuchen dir einfache Antworten auf diese Fragen zu geben und teilen Tipps für einen bewussten Modekonsum.

Wie wähle ich ein klimafreundliches T-Shirt?

Das klimafreundlichste Kleidungsstück hängt bereits in deinem Schrank. Denn alles, was du bereits besitzt verursacht keine neuen Emissionen. Somit gilt, je länger du z.B. ein T-Shirt nutzt, desto «umweltfreundlicher» wird es. Das bedeutet auch, dass ein Secondhand-Kleidungsstück auch immer eine klimafreundliche Wahl ist. Anstatt etwas Neues zu kaufen, sparst du beim Kauf oder Tausch eines Secondhand-Stücks 100 % an CO2-Emissionen der Produktion.

Entscheidest du dich doch für etwas Neues, so kannst du eine klimafreundliche Materialwahl treffen. Ob deine Kleidung aus Bio-Baumwolle, Baumwolle oder Polyester ist macht nämlich einen Unterschied.

Welches Material soll ich wählen?

Bei pflanzlichen Fasern wie Baumwolle, Hanf und Leinen spielt der Anbau des Rohmaterials eine wichtige Rolle. Ein T-Shirt aus herkömmlicher Baumwolle schneidet im Vergleich zu Bio-Baumwolle deutlich schlechter ab. Wer ein T-Shirt aus Bio-Baumwolle wählt, entscheidet sich für ein Produkt, das 50 bis 60 %* weniger CO2-Emissionen beim Rohstoffanbau erzeugt als ein konventionelles Baumwollshirt.

Synthetische Materialien wie zum Beispiel Polyster und Nylon werden chemisch aus Erdöl hergestellt. Somit stellt der Rohstoff grundsätzlich eine grössere Belastung für die Umwelt dar. Der Grund ist, dass bei der Verbrennung am Ende der Nutzungsdauer mehr CO2-Emissionen verursacht werden als bei pflanzlichen Materialien. Das bedeutet, dass synthetische Stoffe im Allgemeinen weniger klimafreundlich sind als pflanzliche Naturfasern.

Willst du dir dennoch ein neues Kleidungsstück aus synthetischem Material zulegen und dabei so gut wie möglich das Klima schonen, kannst du darauf achten, dass das Stück einen hohen Anteil an recycelten Materialien aufweist. Recycelte Materialien sind grundsätzlich klimafreundlicher als neue, denn es wird weniger Energie aufgewendet, wenn gebrauchte Fasern aufbereitet werden, als wenn neue Fasern hergestellt werden.

Bei Polyester macht der Unterschied ca. 40 %* aus. Auch bei Nylon werden deutlich weniger CO2-Emissionen verursacht, wenn recyceltes Material für die Produktion eines T-Shirts verwendet wird.

Auf was kann ich noch achten?

Informationen über das Herkunftsland können dir auch helfen, den CO2-Fussabdruck deines T-Shirts möglichst gering zu halten. Viele unserer Kleider werden in China, Bangladesch, Indien oder Pakistan hergestellt. Der für die Produktoin notwendige Strom stammt in diesen Ländern meist aus Kohle oder Erdöl. Das führt zu hohen CO2-Emissionen. Auch haben Kleidungsstücke aus asiatischen Produktionsstätten weite Transportwege, was zusätzlich CO2-Emissionen verursacht.

Wird dein Kleidungsstück in Europa produziert, zum Beispiel in Portugal, Italien oder der Türkei, bietet das viele Vorteile. Bei der Herstellung der Textilien fallen durch (oft) nachhaltige Energiequellen in vielen Fällen weniger CO2-Emissionen an. In Portugal wird Strom beispielsweise oft aus Wind- und Solarenergie gewonnen. Ausserdem sind die Transportwege innerhalb Europas deutlich kürzer und die Arbeitsbedingungen sind meist auch fairer. Somit lohnt es sich, das Herkunftsland deines T-Shirts mit in deine Entscheidung einfliessen zu lassen.

4 Tipps für unser Klima

Hier findest du die vier wichtigen Tipps, um eine klimafreundliche Kaufentscheidung zu treffen.

  • Lange Nutzung: trage deine Kleidungsstück lange und repariere es, sollten es kaputt gehen.
  • Wähle wenn möglich Secondhand-Kleidungsstücke.
  • Kaufst du etwas Neues, achte auf das Material: bevorzuge bei Naturfasern jene aus biologischem Anbau und bei synthetischen Fasern jene mit einem hohen Recyclinganteil.
  • Berücksichtige auch das Herkunftsland beim Kleiderkauf.

* Daten von myclimate

Photo credit: La Nefera für reflect your style @Julia Ishac